In früheren Jahrzehnten kam häufig Bleifarbe beim Anstrich von Wänden zum Einsatz. Genauer gesagt handelte es sich dabei um Wandfarbe, die Bleiweiß (Bleiydroxidkarbonat) oder Bleisulfat enthielt. Bleiweiß ist für seine starke Deckkraft bekannt – und für die enthaltenen Giftstoffe. Je mehr Alternativen auf den Markt kamen umso seltener kam Bleifarbe zum Einsatz, bis sie in den USA 1978 endgültig verboten wurde. Beim Kauf einer älteren Immobilie aus der Zeit vor 1978 kann es vorkommen, dass die Wände noch immer mit Bleifarbe gestrichen sind. Diese stellt an sich auch kein Problem dar. Platzt die Farbe jedoch von der Wand ab, z.B. durch einen unbeabsichtigten Schaden an der Wand oder durch ein schlecht gebohrtes Loch, kann sie möglicherweise über den Boden verteilt und versehentlich von Kindern oder Haustieren aufgenommen werden. Blei kann im Körper verschiedene gesundheitliche Schäden auslösen, darunter Magen-/Darmbeschwerden, die Vergiftungserscheinungen ähnlichen, Kopfschmerzen, Nierenbeschwerden und erhöhten Blutdruck. Bei Kindern kann Blei sogar zu Wachstumsstörungen führen.

Bleifarbe im Haus möglichst entfernen

Bleifarbe an den Wänden muss nicht unbedingt ein Mangel darstellen. Es ist jedoch sinnvoll, die Wände im Rahmen der allgemeinen Hausinspektionen auf das Vorhandensein von Bleifarbe zu überprüfen. Dadurch ergeben sich mehrere Möglichkeiten:

• Die Bleifarbe wird einfach akzeptiert und etwaige bröckelnde Farbe sofort entfernt. Die günstigste Lösung und praktisch, wenn keine Kinder im Haus leben.
• Die alte Bleifarbe wird mit einer speziellen Versiegelung überzogen, so dass kein Blei mehr freigesetzt werden kann.
• Die Bleifarbe wird von einem spezialisierten Unternehmen entfernt und die Kosten vom Kaufpreis des Hauses abgezogen.
• Rücktritt vom Hauskauf aufgrund zu hoher Kosten / zu großer Probleme bei der Entfernung der Bleifarbe.

Ein wichtiger Tipp: Wer Bleifarbe eigenhändig von den Wänden entfernen will um diese anschließend neu zu streichen, sollte darauf achten, dass beim Abkratzen bleihaltiger Staub freigesetzt wird. Dieser Staub sollte möglichst nicht eingeatmet werden, da sich das Blei im Körper ablagern kann und langfristige gesundheitliche Probleme auslöst. Bei allen Arbeiten mit Bleifarbe sollte unbedingt ein entsprechender Mundschutz und idealerweise auch ein Augenschutz aus dem Baumarkt getragen werden!

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