REO

Kann ein Immobilienbesitzer das Darlehen aus welchem Grund auch immer nicht mehr bedienen, wird die Bank versuchen, dennoch an ihr Geld zu kommen. Der erste Schritt ist dabei meist ein “Short Sale“, bei dem der Immobilienbesitzer das Haus unter Wert verkauft. Ist dies nicht möglich, wird die Bank versuchen, das Objekt bei einer Zwangsversteigerung (Foreclosure) zu veräußern. Führt auch dies nicht zum Erfolg, gibt es eine dritte Möglichkeit: Den Verkauf als “REO” (Real Estate Owned) bzw. “Bank Owned” Property. Dabei befindet sich die Immobilie bereits vollständig im Besitz der Bank, die die lästigen laufenden Kosten für den Unterhalt natürlich möglichst schnell los werden will.

So verläuft der Erwerb einer REO-Immobilie

Bei einer Zwangsversteigerung wird vorab ein bestimmtes Mindestgebot festgelegt, das sich aus den offenen Verbindlichkeiten des Immobilienbesitzers, Zinsen und Gebühren zusammensetzt. Ist die Bank die Immobilie nicht zu diesem Preis losgeworden, wird sie versuchen, die Kosten noch einmal u senken um den Preis attraktiver zu machen. Es liegt auf der Hand, dass es sich hier nicht um die schönsten und besten Immobilien handelt, doch wer beim Immobilienkauf stark auf sein Budget achten muss und/oder bereit zu handwerklichen Maßnahmen ist, kann mit einer REO-Immobilie durchaus ein Schnäppchen machen.

Der Makler des interessierten Käufers (Buyer’s Agent) kann entsprechende Immobilien aus dem MLS-Register heraussuchen und sie die Käufer zeigen. Besteht Interesse, sollten Grundstück und Haus gründlich geprüft werden. Der Makler wird dann bei der Bank ein Angebot machen. Mit etwas Glück gibt es dann einen direkten Zuschlag. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Bank ein Gegenangebot machen wird.

Ein Beispiel: Die Immobilie wurde bei der Zwangsversteigerung mit einem Mindestgebot von $200.000 angeboten und nicht verkauft. Der interessierte Käufer kann der Bank nun ein Angebot von $120.000 machen, worauf diese mit einem Gegengebot von $150.000 reagiert. Um bei den oft komplizierten Verhandlungen das Bestmögliche herauszuholen, ist die Zusammenarbeit mit einem versierten örtlichen Makler unverzichtbar. Zu beachten ist außerdem, dass es möglicherweise noch andere Interessenten gibt. Wenn die Bank in diesem Beispiel von einem anderen Interessen ein Gebot on $160.000 erhält, wird sie selbstverständlichem diese Käufer den Zuschlag geben.

Was tun bei Mängeln?

Eine REO-Immobilie ist vermutlich nicht im besten Zustand. Bringt eine gründliche Prüfung Schäden zutage, sollten diese in einem Bericht festgehalten werden. Sie sind Teil der Verhandlungen. So kann der Käufer die Bank möglicherweise dazu bringen, den Preis wahlweise um einige tausend Dollar zu reduzieren oder die Instandhaltungsmaßnahmen zu bezahlen.