Möchten Sie eine Immobilie in Florida kaufen, sollten Sie sich zunächst mit den Regeln des Hauskaufs in den USA vertraut machen. Dazu sollten Sie zunächst einen vertrauenswürdigen Immobilienmakler finden. Diese Suche kann bereits von Deutschland aus über das Internet erfolgen. Es gibt mittlerweile auch deutschsprachige Immobilienmakler, bzw. Maklermit deutscher Herkunft. Im Unterschied zu Deutschland, wo die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, muss ein Immobilienmakler in den USA eine entsprechende Lizenz vorweisen können, die vom jeweiligen Bundesstaat erteilt wird. Haben Sie einen lizenzierten Makler gefunden, der Ihren Vorstellungen entspricht, können Sie mit ihm vor Ort in Florida einige Immobilien besichtigen. Gut zu wissen: In den USA ist es anders als in Deutschland üblich, dass der Verkäufer den Makler bezahlt.

Kaufvertrag und Anzahlung

Für den Käufer ist es sinnvoll, bei der Bank, die das Darlehen geben wird, ein sogenanntes Pre-Approval anzufordern. Dabei handelt es sich um eine Bescheinigung, dass der Käufer in der Lage sein wird, den Kaufpreis zu finanzieren. Wurde eine geeignete Immobilie gefunden, kann der Käufer ein Angebot abgeben. Wichtig zu wissen: Schon bei der Angebotsangabe muss eine Anzahlung (Escrow Deposit) im niedrigen vierstelligen Bereich geleistet werden. Diese wird auf ein spezielles Konto des Notars (Escrow Account) überwiesen.

In diesem Vorvertrag wird auch der Termin für die eigentliche Übergabe der Immobilie (Closing Date) festgelegt, der etwa ein-zwei Monate später erfolgt. Im Vorvertrag wird außerdem die Zahlungsmethode festgelegt. Cash (Bargeld) ist nicht unüblich. Möchten Sie die Immobilie finanzieren, müssen Sie darauf achten dass eine entsprechende Klausel im Vertrag steht. Diese nennt sich “Finance Contingency” auf Englisch.

In der Phase bis zur endgültigen Übergabe des Hauses besteht die Möglichkeit seitens des Käufers die Immobilie überprüfen zu lassen. Werden größere Schäden entdeckt, die teure Reparaturen nach sich ziehen, besteht die Möglichkeit ganz vom Kaufvertrag zurückzutreten oder zumindest noch einen ordentlichen Rabatt auf den Kaufpreis auszuhandeln. Eine Ausnahme gilt für sogenannte “Foreclosures”, d.h. Immobilien die aufgrund der Schulden der vorherigen Eigentümer einer Bank gehören.

Das Closing

Das Closing ist das wichtigste Ereignis beim Immobilienkauf in Florida. An diesem Tag wird der eigentliche Kaufvertrag unterzeichnet und die Immobilie übergeben. Als Käufer müssen Sie einen amtlichen Lichtbildausweis vorlegen (in den USA entweder der Führerschein oder der Reisepass), eine Eigentumsversicherung (Title Policy) und einen beglaubigten Scheck der amerikanischen Bank über die restliche Summe.

Die sogenannte Eigentumsversicherung wird benötigt um den Käufer vor etwaigen Ansprüchen Dritter zu schützen. Dazu stellt das beauftragte Notariat (die Title Agency) eine Anfrage beim Grundbuchamt der Gemeinde. Meist übernimmt der Verkäufer den Kontakt zum Notariat und die Kosten für die Eigentumsversicherung. Dies wird vorab mit dem Makler und dem Verkäufer bei Abschluss des Vorvertrags geklärt.

Es ist übrigens nicht unbedingt erforderlich, beim Closing selbst anwesend zu sein. Wichtig ist nur, dass die Dokumente am Closing Tag komplett und unterschrieben vorliegen. Dieses Prozedere nennt sich Mail Away Closing: Die Dokumente werden per E-Mail oder Post (FedEx) an den Käufer geschickt, der sie unterzeichnet. Bei Finanzierung ist eine Beglaubigung durch einen Notar erforderlich. Die Dokumente werden dann an den Immobilienmakler in Florida gesendet, der Sie beim Closing vertritt.