Immobilien Florida

Bei der Suche nach einer passenden Immobilie in Florida stoßen deutsche Interessenten schnell auf unbekannte amerikanische Begriffe wie Condo(minium) und Townhouse. Wer auf der Suche nach einer bestimmten Art von Immobilie ist – sei es eine freistehende Villa mit großzügigem Garten und eigenem Bootsanleger oder einem ultramodernen Appartement in einem Hochhaus – sollte sich daher zunächst mit den amerikanischen Bezeichnungen für diese vertraut machen. Eine kurze Übersicht über die verschiedenen Häusertypen, die in Florida anzutreffen sind:

Single Family Homes (freistehende Einfamilienhäuser)

Der amerikanische Klassiker: Ein freistehendes Einfamilienhaus in einem großen Garten wird als Single Family Home oder Single-family detached home bezeichnet. Innerhalb dieser Kategorie gibt es verschiedene weitere Namen, die weniger einen bestimmten Standard bezeichnen und eher der Fantasie der Architekten und Makler entspringt. So kann ein freistehendes großzügig gebautes Haus als Villa, Mansion oder Manor bezeichnet werden. Eher klein und gemütlich geben sich die sogenannten “Conch Houses” mit überdachter Veranda vorne, die von Einwanderern aus der Karibik mitgebracht wurden.

Bei den Architekturstilen dominiert der “Spanish” oder “Mediterranean” Style, wobei diese eher einer amerikanisch-idealisierten Version ähneln als dem, was am Mittelmeer zu finden ist. Kaum weniger häufig zu finden ist der “Ranch Style”, der ein wenig an die großen Ranches (Bauernhöfe) im Mittleren Westen erinnern soll und am ehesten mit dem europäischen Bungalow zu vergleichen ist. Ein großer Vorteil des Ranch Style Bungalows ist die ebenerdige Bauweise. Ohne Keller und Obergeschoss lassen sich diese Häuser sehr einfach barrierefrei gestalten und sind daher auch bei den unzähligen amerikanischen Rentnern beliebt, die das sonnige Florida zu ihrem Altersruhesitz machen.

Keller sind in Florida generell selten anzutreffen. Die meisten Single Family Homes kommen ohne aus. Stattdessen gibt es großzügige Anbauten wie Garagen für mindestens zwei Autos, Abstellkammern und Closets.

Ein Tipp: Wer gerne mit dem eigenen Boot aufs Meer hinausfahren möchte, sollte darauf achten, dass das Wunschhaus direkt an einem Kanal liegt und über einen Bootsanleger verfügt. In der Beschreibung der Immobilie sollte dann von “Gulf Access” die Rede sein.

Townhouses (Reihenhäuser)

Der Begriff Townhouse (Stadthaus) stammt noch aus kolonialen Zeiten und wurde von den ersten Engländern mitgebracht. Diese unterschieden in der Heimat zwischen ihrer Residenz in der Großstadt London (dem Townhouse) und ihrem Hauptsitz auf dem Land (dem Country House). Die ersten Townhouses in den USA waren ebenfalls mehrstöckige Stadthäuser für eine einzige Familie, wurden jedoch in den letzten Jahrzehnten meist in Wohnungen umgewandelt.

Moderne Townhouses in Wohnsiedlungen imitieren den Stil der dichten städtischen Bebauung in Form von Reihenhäusern. Diese sind meist zweigeschossig und sind häufig in einer Wohnanlage um gemeinschaftliche Einrichtungen wie einen Garten mit Pool und einem Fitnessrau (Gym) arrangiert. Die Gemeinschaftseinrichtungen werden von den Eigentümern gemeinsam verwaltet und finanziert. Ein Townhouse ist eine günstige Alternative zum freistehenden Einfamilienhaus.

Condominium (Eigentumswohnung)

Als Condominium, gerne zu Condo abgekürzt, werden Appartements und Wohnungen als Teil einer größeren Anlage bezeichnet. Wichtig zu wissen: In den USA sind “apartments” Mietwohnungen, während “condos” Eigentumswohnungen sind. Wer also eine Wohnung kaufen möchte, muss nach Condominiums suchen. Wer nur zeitweilig in Florida wohnen möchte oder während der Suche nach einer passenden Immobilie zunächst ein Dach über dem Kopf mieten möchte, sucht nach einem Apartment.

Anders als in Deutschland, wo Hochhäuser einen eher zweifelhaften Ruf haben, gelten die modernen Hochhaussiedlungen in Florida mit ihren großzügig gestalteten ultramodernen Condos als Luxusimmobilie – insbesondere, wenn sie in der ersten Reihe mit Blick auf das Meer liegen.

Beim Erwerb eines Condos erwirbt der Käufer neben der eigentlichen Wohnung auch einen Anteil am Gemeinschaftseigentum wie dem Swimming Pool im Garten und dem Fitnessstudio im Keller. Zu unterschieden ist beim Kauf zwischen “Community” und “Cooperation”: Bei einer Community wird der Käufer zum Teil der Home Owner Association (HOA), die das Gemeinschaftseigentum zusammen betreut und sich die Kosten z.B. für die Gärtner, die Poolpflege und die Sicherheitsdienste teilt. Das Condo selbst gehört voll und ganz dem Käufer, der es nach eigenen Wünschen umgestalten darf.

Bei einer Cooperation (Genossenschaft) erwirbt der Käufer dagegen Teile der Genossenschaft und darf die Wohnung nur teilweise verändern. Außerdem muss er sich zunächst gewissermaßen bei der Genossenschaft “bewerben”, denn diese entscheidet gemeinsam darüber, wen sie als Käufer in ihren Kreis aufnehmen möchte.

Die “Gated Communities” von Florida

Als “Gated Communities” werden Wohnanlagen (Townhouses oder Condos) bezeichnet, zu denen es nur einen einzigen bewachten Zugang gibt. Gerade bei Senioren sind diese Siedlungen sehr beliebt, da sie zusätzliche Sicherheit vor Einbrüchen und Überfällen versprechen. Immobilien in einer Gated Community können sowohl als HOA oder Cooperation angeboten werden. Doch auch wenn Käufer Teil der HOA sind und sich nicht bei einer Genossenschaft bewerben müssen, sind bei diesen geschlossenen Siedlungen etliche Spielregeln zu beachten um Ärger zu vermeiden. Dies betrifft z.B. die Pflege und Gestaltung des Außenbereichs und das Vermeiden von lauter Musik und anderer Störungen. In Gated Communities ist es aus Sicherheitsgründen auch nicht gestattet, die eigene Immobilie immer wieder als Ferienhaus an Dritte zu vermieten.